P. Michael Zacherl SJ – Zeitzeuge für 75 Jahre Kollegium Kalksburg

Michael kam mit 10 Jahren nach Kalksburg

Im Jahr 2022 feierte Michael Zacherl den 85. Geburtstag und mit 10 Jahren kam er 1947 in die 1. Klasse des Gymnasiums im Kollegium Kalksburg. Denn im September 1947 begannen die Jesuiten wieder mit dem Schulbetrieb, damals mit einer 1. Klasse und einer 2. Klasse.

seine Berufung zur Gesellschaft Jesu

Die Begegnungen mit den Jesuiten während der Schulzeit führten Michael zur Entscheidung  Jesuit zu werden. Nach der Matura 1955 trat Michael Zacherl in den Jesuitenorden ein. 

Er erlebte im Orden die Ausbildung und die Studien der Philosophie und Theologie, die er mit dem Doktorat abschloss. 1966 wurde er in Innsbruck zum Priester geweiht.

P. Zacherl’s Wirken im Kollegium Kalskburg

1968-1969 kam P. Zacherl nach Kalksburg als Präfekt für die Oberstufe.

1969 – 1973 wirkte er in der Jugendseelsorge in der MK in Innsbruck.

1973 kam er wieder ins Kollegium Kalksburg und wirkte hier als Präfekt, von 1975-1984 als Generalpräfekt für das Internat, danach als Präfekt im Halbinternat. Michael Zacherl und Paul Eckhart waren über viele Jahre das Doppelgespann für die Pädagog*innen. In diesen Jahren war P. Zacherl im Gymnasium auch als Religionslehrer tätig.

Viele Jahre begleitete er die Gruppe der Pfadfinder im Kolleg.

Bei der diesjährigen Feier des Hausfestes am Vorabend zum Fest Maria Immaculata (8. Dezember), wurde Michael Zacherl für diese 75 Jahre der Verbundenheit mit dem Kollegium Kalksburg von Frau Direktor Mag. Irene Pichler gewürdigt.

Ein historischer Rückblick

Während des Gottesdienstes in der Konviktskapelle gab P. Zacherl einen Rückblick, wie es 1947, nach dem 2. Weltkrieg, mit dem Kollegium Kalksburg wieder begann.

Im Schicksalsjahr für Österreich 1938 wurde am Beginn der Sommerferien vom NS-Regime das Kollegium – wie auch die meisten anderen katholischen Schulen – geschlossen. Die Jesuiten mussten den Eltern mitteilen, dass das Gymnasium nicht weitergeführt wird.

Als der Weltkrieg zu Ende war, standen die Jesuiten vor der schwierigen Entscheidung, welche der unterdrückten und verbotenen Aktivitäten wieder aufgenommen werden können. Es ist hier auch den Altkalksburgern zu danken, unter ihnen dem Vater von Michael, Prof. Dr. Michael Zacherl (MJ 1923). Sie ermutigten die Provinzleitung zur Wiedereröffnung des KK.

Die äußeren Umstände waren schwierig. Nachdem das Kolleg 1938 beschlagnahmt wurde, kam 1945 die russische Besatzung. Ein Teil des Gebäudes wurde frei gegeben. 1947 begannen die ersten Klassen im Seitentrakt des Gebäudes. Die Jesuitenschule und dierussische Besatzung waren nebeneinander. Das Areal im Freien wurde durch eine Holzwand getrennt, wobei die Immaculata-Statue gut sichtbar blieb. Nur allmählich wurden weitere Räume freigegeben. 1954 war die erste Matura nach dem 2. Weltkrieg – und  das Gebäude stand wieder ganz für die Schule und fürs Internat zur Verfügung.

Wieder ein Hausfest – nach der Corona-Zeit

Zwei Jahre war es nicht möglich, die Tradition der Festfeier aus Anlass des Immaculata-Festes (8. Dezember) zu pflegen. In diesem Jahr konnte wieder vom Kollegium Kalksburg und von der Altkalksburger-Vereinigung gemeinsam eingeladen werden. Es wurde ein freudiges Fest, mit den Freuden des Wiedersehens von Kolleg:innen und Freund:innen.

Schon um 16 Uhr führte Albert Roth zu wenig bekannten Räumen des Kollegs, so auch zum ehemaligen „Rauchtempel“. Ehemalige Schüler, Lehrer:innen und Bewohner:innen von „BROT“ nahmen daran teil.

Um 18 Uhr wurde der Gottesdienst in der Konviktskapelle gefeiert, mit P. Michael Zacherl als  Zelebrant. Die musikalische Gestaltung lag bei P. Hans Brandl und bei den Musik-Professor:innen.

Nach dem Gottesdienst wurden die Mitwirkenden geehrt, die schon länger im Kolleg tätig sind, und alle willkommen geheißen, die in den letzten zwei Jahren neu für ihre Tätigkeit ins Kolleg kamen.

Die Sodalen der MK waren von P. Zacherl in die Kongregationskapelle eingeladen und erneuerten ihr Sodalen-Versprechen.

Und wie es zu einem guten Fest gehört, waren alle zum Imbiss in den Speisesaal geladen. Die Küche zeigte sich von ihrer unübertrefflichen Seite.