Dieter Böhler – Das Buch der Psalmen – trotz Corona  

Bibelpfad  versus Corona

Im Rahmen des „Bibelpfades“ am Freitag, 30. September war der Vortrag von P. Dieter Böhler geplant. Der Referant war schon am Sonntag davor aus Frankfurt a. M. angereist. Leider erreichte ihn in diesen Tagen das Covid-Virus. So schien erfraglich, ob der Vortrag gehalten werden kann. Jedoch die technischen Möglichkeiten machen es heute möglich. Der Referent fühlte sich gut bei Kräften, sodass via Zoom der Vortrag im Zimmer der Quarantäne gehalten und in den Arrupe-Saal übertragen wurde.

P. Markus Inama begrüßt den Referenten und die Gäste.

Das dicke Buch, das Markus in der Hand hält, ist der Herder-Kommentar von Dieter Böhler für die Psalmen 1 bis 50  –  das lässt auf einen kompetenten Bibelfachmann für die Psalmen in der Bibel schließen.

P. Dieter Böhler SJ ist Jesuit und Professor für Exegese des Alten Testaments an der bekannten Jesuiten-Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main. Ein Spezialbereich für ihn sind die Psalmen-Lieder im Ersten Testament.

Die Psalmen – das beliebteste und meistbenützte Buch

Für die gläubigen Juden ist das Beten mit den Psalmen die tägliche Selbstverständlichkeit. So waren die Psalmen-Lieder auch für Jesus das geläufige Beten. Wir finden Psalmen-Texte in den Evangelien und in den Briefen des Neuen Testaments, als Verheißungen über den Messias, wie sie sich in Jesus von Nazareth erfüllt haben.

In einem sehr lebendigen und anregenden Vortrag führte der Referent in die Psalmen ein. Man kann einzelne Psalmen interpretieren und auch den gesamten Psalter, als ein Buch, ins Auge fassen. So war die Überschrift für diesen Vortrag „Vom einsamen Besinnen des Gerechten zum Jubelchor der ganzen Schöpfung„.

Die Psalmen 1 und 2, die den fünf Büchern der Psalmen vorausgehen, wurden ausführlicher entfalten, deren Sprache und Aussagen erläutert. Die Zahl der fünf Bücher weisen auf die fünf Bücher Mose, die Thora, hin. Auch sonst können viele Symboliken in den Zahlen erkannt werden.

Durch die ständige Rezitation und Meditation der Psalmenlieder geschieht eine Transformation vom Leiden und Klagen zum Loben. Das letzte Buch mit den letzten Psalmen sind die Halleluja-Lieder.

Dem Referenten ist es gut gelungen, einen vertiefenden Zugang zu den umfassenden Aussagen der Psalmen zu eröffnen.